Chronik

Wird laufend ergänzt.

 

21. Jahrhundert

Heute

Falkenau steht noch und hat knapp 2000 Einwohner.

2021

Zwei neue Lutherlinden werden gepflanzt, nachdem die beiden alten Bäume von 1883 wegen Baumschäden gefällt werden mussten.

2003

625jähriges Bestehen der Gemeinde.

2002

Im August ereignet sich die Jahrhundertflut, von der auch Falkenau und Umgebung schwer getroffen werden.

20. Jahrhundert

1990

Deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober.

1955

Einweihung der Kirche am 28. Mai.

1949

Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober.

1946

Am 15. November wird die Siedlung am Eichwald nach dem Falkenauer Sozialdemokraten Gustav Haubold benannt.

1945

Ende des 2. Weltkriegs.

 
Weltweit sterben schätzungsweise 60 Millionen Menschen durch Kriegshandlungen. Der Holocaust und andere Massenmorde, Zwangsarbeit, Kriegsverbrechen sowie weitere Kriegsfolgen fordern ca. 20 Millionen Menschenleben.

1939

Beginn des 2. Weltkriegs.

1938

Die Ortschronik von Hermann Seifert erscheint.

1933

Machtergreifung der Nationalsozialisten.

 
Auflösung folgender Vereinigungen in Falkenau durch die Nazis:
  • Freie Turnerschaft
  • Ortsgruppe der Arbeiter-Samariter-Kolonne
  • Ortsgruppe des Arbeitergesangvereins
  • Ortsgruppe des Arbeiter-Radfahrerbundes
  • Ortsgruppe der Internationalen Arbeiterhilfe
  • Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands
  • Ortsgruppe des Zentralverbandes Proletarischer Freidenker

1932

Anfang Januar führt Tauwetter und Regen im Gebirge zu Hochwasser. Die Flöha tritt über die Ufer und überschwemmt Häuser, Industrie- und Sportanlagen in Falkenau.

1927

In Falkenau wird am 21. Mai das Naturbad eröffnet.

1926

Bildung einer eigenen Kirchgemeinde in Falkenau. Erster Pfarrer wird Ernst Theodor Gottfried Pollack.

1923

Die Falkenauer Ortsgruppe des Zentralverbandes Proletarischer Freidenker wird gegründet.

1922

Gründung der Freien Turnerschaft.

1921

In Falkenau wird der gemeindeeigene Friedhof angelegt.

 
Außerdem wird am 15. März im Gasthof "Erbgericht" der Falkenauer Kaninchenzüchterverein gegründet.

1920

Ende der "Spanischen" Grippe-Pandemie. Schätzungen der Opferzahlen reichen von 20 Millionen bis 50 Millionen Menschen.

1919

Die Falkenauer Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands wird auf der Falkenhöhe gegründet.

1918

Ende des 1. Weltkriegs im November. Er fordert 17 Millionen Menschenleben.

 
Beginn der "Spanischen" Grippe-Pandemie im März.

1914

Beginn des 1. Weltkriegs. Als Auslöser gilt das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenberg.

 
Im selben Jahr wird die Falkenauer Ortsgruppe des Radfahrervereins an den Sächsischen Radfahrerbund angeschlossen (Arbeiter-Radfahrerbund).

1913

Einweihung des vierten Schulgebäudes am 6. April.

1908

Gründung des Falkenauer Radfahrervereins.

1905

Gründung des Falkenauer Arbeitergesangvereins.

1900

Am 14. September brannten die Wirtschaftsgebäude (der „alte Gasthof“) von Carl Richard Berger nieder. 13 Familien mit 75 Köpfen verloren ihr Obdach.

19. Jahrhundert

1897

Anhaltendes Regenwetter leitet das große Hochwasser in den letzten Julitagen, kurz vor der Ernte, ein. Am Wandernden Berg kommt es zu einem größeren Dammrutsch in 50 m Länge, so dass der Fahrverkehr Flöha-Oederan unterbunden werden musste und nur durch Umsteigen in die an beiden Seiten der verschütteten Schienen haltenden Züge aufrecht erhalten werden konnte.

1896

Umbau der Straßenbeleuchtung mit elektrischen Lampen. Die elektrische Kraftstation befand sich im Mühlengrundstück (Ortsl. 50).

1892

Anlage der Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen. Für die Wartung war der Schneidermeister Otto verantwortlich.

1888

Gründung des Turnvereins Falkenau, heute TSV 1888 Falkenau.

1885

Am 27. September: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

 
Am 11. August:   Einweihung des dritten Schulgebäudes.

1884

Untersteuermann Edmund Schreyer erleidet im Dezember Schiffbruch im Chinesischen Meer und stirbt.

1883

Zum 400. Geburtstag von Martin Luther werden am 10. November am Wettinplatz (an der Schulbrücke) zwei Lutherlinden gepflanzt. Die Bäume halten bis 2019 und 2020 durch.

1881

Am 18. August:   Eröffnung der ersten Postanstalt der Gemeinde.

 
Am 10. März:    Eisgang und Hochwasser der Flöha. Eisschollen türmten sich an beiden Ufern meterhoch auf, der Fluss trat aus den Ufern und nahm alles mit sich. Die Schulbrücke und die Schreyersche Brücke wurden stark beschädigt und mussten vorübergehend gesperrt werden.

1880

Der Landwirt Friedrich Louis Klemm wird im Juli vom Blitz erschlagen.

1876

Ein Getreideschuppen der Schreyer'schen Fabrik fällt Ende August einer Brandstiftung zum Opfer.

1874

Auguste Hofmann, die Brennende Braut, erliegt am Montag, dem 20. Juli 1874, ihren schweren Verletzungen.

1871

Gründung des Deutschen Kaiserreiches. Erster deutscher Kaiser wird Wilhelm I. (Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen) aus dem Haus Hohenzollern.

1870

Das Wohnhaus des Schreyerschen Gutes brennt ab.

1869

Gründung des Männergesangs- und des Frauenunterstützungsvereins.

1868

Fertigstellung des Hetzdorfer Viadukts mit der Schlußsteinlegung am 16. Mai. Der erste Zug fuhr am 23. September über die Brücke.

1867

Ein durch starken Regen verursachter Erdrutsch verschüttet am 11. Juli bei den Eisenbahnbauarbeiten in Falkenau zehn Arbeiter. Alle können gerettet werden.

Drei Gebäude der Schreyerschen Fabrik brennen am 18. März ab.

1866

Deutsch-Deutscher Krieg.

1863

Einweihung eines neuen Schulgebäudes an der Schulbrücke.

1862

Anfang des Monats Februar durch Eisfahrt und anhaltende Kälte verursachte verheerende Überschwemmungen in Falkenau und Umgebung.

1860

Die Joche der Brücke werden erneut weggeschwemmt.

1858

Am 2. August wurde die Flöha zu einem reißenden Strom. Der Floßplatz stand vollständig unter Wasser, der Verkehr zwischen den beiden Ortsteilen war nur durch Kähne aufrecht zu erhalten.

1857

Am 16. September brennt das Haus des Schneidermeisters Bergmann nieder, das erst 1850 errichtet worden war.

1856

Im Juni riss ein Hochwasser die Zwischenjoche der Schulbrücke fort, so dass diese gesperrt werden musste.

1855

Am 14. März verursachte ein starker Eisgang großen Schaden.

1854

In der Nacht vom 8. zum 9. Juli wurden ungefähr 50 Klafter Floßholz fortgeführt und die Brücke erneut beschädigt. Die Heuernte war verloren.

1849

Am 11. Januar nachts 11 Uhr nahm eine Eisfahrt von der Floßholzinsel 100 Klafter Floßholz mit fort.

1847

In dem Jahr musste die Brücke wegen der Beschädigungen durch den Eisgang abgetragen und zur Aufrechterhaltung des Verkehrs ein Steg über die Flöha errichtet werden.

1840

Carl Ludwig Beaumont stirbt.

1839

Die Sächsische Landgemeindeordnung vom 7. November 1838 tritt am 1. Mai des Jahres 1839 in Kraft. Die Verordnung schafft mit ihrer gesetzlichen Grundnorm die Grundlagen einer kommunalen Selbstverwaltung im ländlichen Bereich in Form der Landgemeinde. Dadurch wird der Dienstzwang aufgehoben, die Erbuntertänigkeit abgeschafft und generell allen Landbewohnern der Erwerb von Grund und Boden zugestanden. Das Amt des Erbrichters wird abgeschafft, an seine Stelle tritt der Gemeindevorstand mit dem Gemeinderat.

1835

Einführung einer achtjährigen Volksschulpflicht im Königreich Sachsen. Schulkinder wurden von der Kinderarbeit befreit.

1831

Die Verfassung für das Königreich Sachsen tritt am 4. September in Kraft.

Im gleichen Jahr pachtet Max Hauschild Räume in Falkenau und gründet eine kleine Spinnerei mit einem Maschinensortiment aus Chemnitz, daß er durch eine selbstgebaute Spinnmaschine von 288 Spindeln und zwei Krempelmaschinen ergänzte.

1830

Überschwemmungen in Falkenau am 27. Februar, wobei das Eis die Schulbrücke wegriß und 14 Kühe in den Fluten umkamen.

1821

Carl Ludwig Beaumont errichtet eine Spinnmühle in der Göthelschen Mahlmühle und führt damit die Industrie in Falkenau ein.

1818

Die sogenannte Schulbrücke wird für 1000 Taler aus massiven Holz errichtet.

1815

Ende der Befreiungskriege und Wiener Kongreß, das Königreich Sachsen muß rund die Hälfte seines Staatsgebietes an Preußen abtreten.

1813

Beginn der Befreiungskriege, das Königreich Sachsen steht auf Seiten des französischen Kaisers Napoleon. Am 16. bis 19. Oktober kommt es bei Leipzig zur entscheidenden Völkerschlacht. Von den rund 600.000 beteiligten Soldaten werden 92.000 getötet oder verwundet.

1806

Nach dem Friedensschluß mit Napoleon Bonaparte wird Friedrich August I. der Gerechte erster König von Sachsen.

1803

David Heinrich Müller, 50 Jahre alt, wird im Keller von einem Faß Bier erschlagen.

18. Jahrhundert

1763

Ende des Siebenjährigen Krieges. Er fordert knapp 850.000 Menschenleben.

1756

Beginn des Siebenjährigen Krieges.

1744

Einrichtung der ersten Schule ("Katechetenhaus") in Falkenau.

1729

In Sachsen wird die Generalbrandkasse als staatliche Brandversicherung begründet. Alle versicherten Gebäude mussten in ein örtliches Brandkataster eingetragen werden. Dadurch erhielt jedes Gebäude eine Brandkatasternummer. Außerdem wurden Angaben zu ihrer Lage, ihres Verwendungszweckes, des taxierten Wertes, der Gefahrenklasse und die Namen der Eigentümer festgehalten.

1723

Am 7. November "ergab sich eine große Wasserflut, die viel Schaden anrichtete, auch haben nach einer Kirchennachricht an diesem Tage die Kommunikanten aus Falkenau, Flöha und Plaue, die am Sonnabend gebeichtet, andern Tags nicht zur Kommunion gehen können. Ein Begräbnis musste vom 10. auf den 14. verlegt werden."

1722

Errichtung der Kursächsischen Viertelmeilensäule an der Hofer Chaussee.

17. Jahrhundert

1694

Es ereignete sich eine große Wasserflut.

1692

Die Kirchenbücher erwähnen für den 26. Juni "ein grausam und erschrecklich Donner Wetter, dass aber schlug ein im Erbgericht zu Falkenau, zündte (es) an und brannte das ganze Gebäude ab, bis auf die Scheune“.

1684

Georg Richter wird am 11. Januar von den Wassern der Mühle zerquetscht.

1677

Eine große Eisfahrt ruinierte die Mühle.

1674

Auf George Naumanns Gütern wird der Johannes Erbstollen eröffnet. Damit wird die zweite Phase des Erzabbaus in Falkenau eingeläutet.

1655

In einer Eingabe der Gemeinde wird festgestellt, dass sechs der 15 Güter in Falkenau durch den Krieg „wüste“ gelegen haben, also abgebrannt sind. Hinzu kommen mehrere Häuser nahe der Dorfstraße im Niederdorf und der Hofer Chaussee.

1654

Abraham Kluge, Besitzer des Erbgerichts in Falkenau und kursächsischer Hauptmann im Dreißigjährigen Krieg, stirbt.

1650

Jacob Richter, der Besitzer von Gut Nr. 13, wird am 8. Oktober beim Fällen eines Baumes im Wald erschlagen und erst am nächsten Tag aufgefunden.

1648

Ende des Dreißigjährigen Krieges. Er fordert schätzungsweise 3.500.000–6.500.000 zivile Opfer, etwa 20-40 % der Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches.

1643

Im Februar wird Christoph Rahnfelds Haus zu Falkenau von den Feinden niedergebrannt. Im gleichen Jahr wird außerdem das Georg Richter gehörende Haus auf dem Grundstück der heutigen "Falkenhöhe" ebenfalls von den Feinden niedergebrannt.

1635

Prager Frieden. Der Kurfürst von Sachsen und seine Armeen kämpfen nun mit dem Kaiser gegen die Schweden.

1632

Am 21. August wird das Schloss Augustusburg von kaiserlichen Truppen eingenommen und z. T. geplündert. Verstärkung gelangt einen Tag später nach Augustusburg von Zschopau her, "wo sie [die Truppen des Kaisers, Anm. d. A.] erst ihre Gräueltaten verübt hatten, haben die Stadt geplündert und die Bürger auf das Schrecklichste misshandelt". Viele Einwohner flüchten in die Wälder, wo sie wochenlang ausharren.

Am 17. August fallen die Truppen des deutschen Kaisers in Oederan ein, plündern drei Tage lang die Stadt und knüpfen den Bürgermeister am Kirchturm auf. Dabei werden Hunderte Einwohner erschlagen und die Stadt in Brand gesteckt. Als Begründung für die Greuel wurde die Kollaboration der Bürger mit einem Schweden genannt, der an der Spitze einer 800 Mann starken Truppe die Stadt gegen die kaiserliche Armee verteidigte.

1631

Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen schließt ein Bündnis mit Schweden und kämpft auf deren Seite gegen Kaiser Ferdinand II. und die katholische Liga.

1618

Beginn des Dreißigjährigen Krieges in Europa. Als Auslöser des Krieges gilt der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618.

16. Jahrhundert

1593

Am 16. Juli befährt der Oberbergmeister Wolf Petzold aus Freiberg den Hilfe-Gottes-Erbstollen im Zechengrund. Er bemängelt die Wasserkunst und Feldgestänge. Diese seien marode und veraltet, allgemein empfiehlt er diverse Erneuerungen und Verbesserungen.

M. Glöckner, Falkenauer Bergbauwanderwege, in: Stadtverwaltung Flöha (Hrsg.), Stadtkurier Flöha. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Flöha und der Gemeinde Falkenau 2022.12 (2022) S. 23.

1590

Die Oederaner Tuchmacher verpflichten sich, das ihnen wegen Wassermangels als Tuchwalke zur Verfügung gestellte Pochwerk zu Falkenau in Stand zu halten und keine weiteren Ansprüche auf andere Anlagen des Bergbaus geltend zu machen. Diese Walkmühle ist auch auf altem Kartenmaterial des sp. 16./fr. 17. Jahrhunderts an der (heutigen) Lößnitztalstraße in Hetzdorf vermerkt.

M. Öder/B. Zimmermann, Aufnahme von Kursachsen. Gegend um Freiberg und Wolkenstein (1614-1634). Auf der Karte ist außerdem noch ein weiteres Pochwerk ("Buchwergk") im Zechengrund angegeben.

1587

Errichtung einer neuen Schmelzhütte (inkl. einem Wehr, einem Wassergraben, der Schmelzhütte mit Zubehör selbst, einem Kohlenhaus, einem Huthaus und dem Wohnhaus des Hüttenmeisters) neben der Schwarzen Brücke. Hüttenmeister war ab 1601 Heinrich Abraham von Einsiedel d. J., der spätere Amtshauptmann von Augustusburg. Kurfürstlicher Schichtmeister war Martin Lippold.

1584

Nach einem Kirchenbucheintrag ist „Jacob Mathes, Teufels Sohn in Falkenau, (...) am 29. September bei Michael Becker vom Balken gefallen und folgenden Tages verschieden.“

1582

Bereits im Jahr 1562 nach M. Glöckner, Die Schmelzhütte im Flöhatal zu Falkenau, in: Stadtverwaltung Flöha (Hrsg.), Stadtkurier Flöha. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Flöha und der Gemeinde Falkenau (2009).

"Andreas Müllers tiefer Stollen" wird als erster Erzstollen in Falkenau angelegt und ausgebeutet. Damit beginnt im Ort die erste Phase des Erzabbaus.

1567

Die Grumbachschen Händel enden am 18. April mit der Hinrichtung von Wilhelm von Grumbach und seiner Anhänger in Gotha, darunter auch Hans Baier, dem ehemaligen Amtmann von Schellenberg.

J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 293; A. Beck, Johann Friedrich der Mittlere, Herzog zu Sachsen. Ein Beitrag zur Geschichte des sechszehnten Jahrhunderts 2 (Weimar 1858) S. 102-103.

1564

Nach den Kirchenbüchern „ist Aßmus Teufel aus der Falkenau verfrohren und den 6. January 1564 zur Flöhw begraben, dem Gott wolle gnädig sein.“

1563

Einrichtung einer sächsischen Hofpost mit festangestellten „Postbereitern“ in Uniform. Sie waren neben dem städtischen Botenwesen regelmäßig auf festgelegten Strecken unterwegs.

1553

Nach der Schlacht von Sievershausen, in der Moritz von Sachsen fällt, wird sein Bruder August Kurfürst von Sachsen.

1552

Beginn der Grumbachschen Händel.

1547

Nach dem Schmalkaldischen Krieg muß Johann Friedrich I. von Sachsen (Friedrich der Großmütige genannt) die Kurfürstenwürde an seinen Vetter Moritz von Sachsen abgeben. Damit geht das Kurfürstentum von der ernestinischen Linie des Hauses Wettin auf die albertinische über.

1517

Die 95 Thesen des Martin Luther werden veröffentlicht, in denen er u. a. den Handel mit Ablassbriefen und die Finanzpolitik der katholischen Kirche anprangert. Die Reformation nimmt damit ihren Ausgang.

15. Jahrhundert

1485

Leipziger Teilung. Es entstehen zwei Linien des Hauses Wettin - die Ernestiner und die Albertiner. Falkenau, als Teil des Amtes Schellenberg, gehört zum Gebiet der Albertiner.

1455

Auf dem Weg von Chemnitz aus zu seiner Hinrichtung in Freiberg passiert der "Prinzenräuber" Junker Kunz von Kauffungen mit seinen Kerkermeistern den Ort.

14. Jahrhundert

1378

Erste urkundliche Erwähnung von Falkenau ("Valkenaw") im Steuerregister des Amtes Schellenberg.

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 12.

1368

Die Herrschaft Schellenberg wird dem Markgrafen von Meißen unterstellt, die Schellenburg dient seitdem als Amtssitz der Wettiner.

1332

Ritter Friedrich von Honsberg erhält die Schellenburg als Lehen.

1324

Heinrich von Schellenberg wird für geächtet erklärt.

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

Im Zuge dieser, als Schellenberger Fehde bekannten Ereignisse wird die Schellenburg von König Ludwig IV. (ab 1328 Kaiser) an seinen Schwiegersohn Friedrich II., genannt der Ernsthafte, aus dem Hause Wettin, verliehen.

1319


Heinrich von Schellenberg

Wohl der Sohn entweder von Heinrich oder Ulrich von Schellenberg, den Gegenspielern des Klosters Altzella im 13. Jahrhundert, siehe L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

wird wegen Räubereien und Brandschatzungen gegen das Kloster Altzella exkommuniziert.

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

Er und seine Vorgänger, Heinrich und Ulrich von Schellenberg, werden zur Vorlage für die Raubritter aus den Sagen um den Höllengrund und Schellenberg.

1304


Heinrich von Schellenberg bekleidet das Amt eines Landrichters des Pleißenlandes, außerdem war er zu dieser Zeit Herr des Schlosses Lichtenwalde.

C. Schöttgen/G. C. Kreysig, Diplomataria Et Scriptores Historiae Germanicae Medii Aevi. Cum Sigillis Aeri Incisis 2, 2. Accedit praefatio Christiani Gottlieb Bvderi de itineribvs ervditorvm virorvm rei historicae frvctvosis (Altenburg 1755) S. 222.

13. Jahrhundert

1293

Die Brüder Heinrich und Ulrich von Schellenberg schließen nach Zahlung einer Abfindung von 13 Mark Silber Frieden mit dem Kloster Altzella.

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

1292

Die Schellenburg wird erneut -- und wieder erfolglos -- von Friedrich belagert, der seit 1291 selbst Markgraf von Meißen war.

1286

Die Herren von Schellenberg werden auf der Schellenburg von Friedrich, dem Enkel des Markgrafen Heinrich III., genannt der Erlauchte belagert. Die Belagerung bleibt erfolglos.

1275

Die Brüder und Reichsministerialien

"im frühen Mittelalter jede Person, welche einem Herren zu irgend einer Dienstleistung verpflichtet ist. In der ältesten Zeit hießen so bes. diejenigen Unfreien, welche zur Verrichtung der häuslichen Dienste gebraucht wurden, im Gegensatz zu den gewöhnlichen, minder geachteten Ackerknechten, in der Karolingischen Zeit sämmtliche Beamte, sowohl die höchsten, als die niedrigsten, vorzugsweise solche Personen, denen die Leitung bestimmter Zweige der königlichen Hofhaltung auf den einzelnen Pfalzen u. Höfen od. in ähnlicher Weise an den Höfen eines geistlichen od. weltlichen Fürsten oblag, also Hofbeamte, welche wieder andere, im Allgemeinen auch noch M. genannte Diener unter sich hatten. (...)", siehe "Ministerial", in: Pierer's Universal-Lexikon 11 (Altenburg 1860) S. 298-299.

Heinrich und Ulrich von Schellenberg liegen mit dem Kloster Altzella im Klinsch.

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

1235

Der Sachsenspiegel wird fertiggestellt. Das Rechtsbuch in niederdeutscher Sprache hält Handlungsgrundsätze und Prinzipien des Gewohnheitsrechtes fest und umfasst zwei Rechtsbereiche, das Landrecht (Recht der freien Leute einschließlich des Bauern) und das Lehnrecht (Ordnung des Adels und die Verhältnisse zwischen den Ständen).

Um 1220

Errichtung der ältesten baulichen Anlagen der Schellenburg (Bergfried, Außenmauer) auf dem Schellenberg.

Y. Hoffmann, Augustusburg (Schellenberg), in: G. Fouquet/O. Mörke/M. Müller/W. Paravicini (Hrsg.), Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800). Ein Handbuch I.1 Analytisches Verzeichnis der Residenzstädte: Nordosten (Ostfildern 2018) S. 20.
 Die ältesten baulichen Strukturen der Schellenburg datieren u.a. anhand von Keramikfunden um 1220, V. Geupel/Y. Hoffmann, Die Ausgrabung der Burg Schellenberg, in: Stadt Augustusburg (Hrsg.), Schellenberg – Augustusburg. Beiträge zur 800-jährigen Geschichte (Augustusburg 2006) S. 181; Y. Hoffmann, Zur Datierung von Wohntürmen und Bergfrieden des 11. bis 13. Jahrhunderts auf sächsischen Burgen, in: Historische Bauforschung in Sachsen. Arbeitsheft 4 (Dresden 2000) S. 51.

Den Herren der Burg hatten die in Falkenau lebenden Landwirte Abgaben zu entrichten.

1206


Die Brüder Wolfram und Peter von Schellenberg sind als die ältesten Mitglieder des Geschlechtes derer von Schellenberg urkundlich bezeugt

L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

. Sie residierten im "Vorwerk" in Alt-Schellenberg.

12. Jahrhundert

Ab 1160

Beginn der Besiedlung des Erzgebirges auf Veranlassung von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa.

Fußnoten

  1. L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 12.

  2. L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

  3. Wohl der Sohn entweder von Heinrich oder Ulrich von Schellenberg, den Gegenspielern des Klosters Altzella im 13. Jahrhundert, siehe L. Bönhoff, Das Hersfelder Eigen in der Mark Meißen, in: H. Ermisch (Hrsg.), Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 44 (Dresden 1923) S. 13.

  4. Y. Hoffmann, Augustusburg (Schellenberg), in: G. Fouquet/O. Mörke/M. Müller/W. Paravicini (Hrsg.), Residenzstädte im Alten Reich (1300-1800). Ein Handbuch I.1 Analytisches Verzeichnis der Residenzstädte: Nordosten (Ostfildern 2018) S. 20.
    Die ältesten baulichen Strukturen der Schellenburg datieren u.a. anhand von Keramikfunden um 1220, V. Geupel/Y. Hoffmann, Die Ausgrabung der Burg Schellenberg, in: Stadt Augustusburg (Hrsg.), Schellenberg – Augustusburg. Beiträge zur 800-jährigen Geschichte (Augustusburg 2006) S. 181; Y. Hoffmann, Zur Datierung von Wohntürmen und Bergfrieden des 11. bis 13. Jahrhunderts auf sächsischen Burgen, in: Historische Bauforschung in Sachsen. Arbeitsheft 4 (Dresden 2000) S. 51.

  5. "im frühen Mittelalter jede Person, welche einem Herren zu irgend einer Dienstleistung verpflichtet ist. In der ältesten Zeit hießen so bes. diejenigen Unfreien, welche zur Verrichtung der häuslichen Dienste gebraucht wurden, im Gegensatz zu den gewöhnlichen, minder geachteten Ackerknechten, in der Karolingischen Zeit sämmtliche Beamte, sowohl die höchsten, als die niedrigsten, vorzugsweise solche Personen, denen die Leitung bestimmter Zweige der königlichen Hofhaltung auf den einzelnen Pfalzen u. Höfen od. in ähnlicher Weise an den Höfen eines geistlichen od. weltlichen Fürsten oblag, also Hofbeamte, welche wieder andere, im Allgemeinen auch noch M. genannte Diener unter sich hatten. Die M-en gehörten daher mit zum Gefolge, blieben aber, als sich die Gesellschaft durch das Benesicialwesen in das Lehnsverhältniß umwandelte, im Gegensatze der Vasallen ganz in der Stellung der früheren Gefolgesleute, so daß sie neben der allgemeinen Verpflichtung zum Waffendienst namentlich einen Anspruch auf angemessenen Unterhalt bei Hofe, Bekleidung u. Ausrüstung durch den Herrn hatten, woneben indessen auch ihnen noch die Belehnung mit Dienstgütern zu Theil wurde. Aus diesem Begriffe der Ministerialität entwickelten sich dann die Hofämter, von denen die meisten, wie das Amt des Seneschalls od. Truchseß (Major Domus, Dapifer) als obersten Aufsehers über die sämmtlichen M-en u. Verwalter der Domänen, das Amt des Marschalls (Marescalcus) als des Aufsehers über die Stallungen, des Schenken (Pincerna, Butellarius) als Beamten für Erhebung u. Verwaltung der Naturalgefälle u. des Kämmerers (Camerarius, Cubicularius) als Verwalters der Geldgefälle bis auf die früheste Zeit sich verfolgen lassen. Bei den kleineren Herren wurden die Verwalter dieser Ämter auch später noch vielfach aus den Unfreien genommen; bei Fürsten übernahmen aber auch freie Personen dieselben, zumal mit diesen Stellen sich ein gewisser Einfluß bei dem Heere u. somit auch auf die öffentlichen Angelegenheiten verband. Als eine Folge aus der Mischung freier u. unfreier Elemente in der Ministerialität erklärt es sich, daß fortdauernd bei M. im Allgemeinen manche Rechtsgrundsätze angewendet wurden, welche ursprünglich nur bei Unfreien Geltung hatten, so hatte der Herr in Capitalsachen die M-en, wie andere unfreie Diener, vor dem Landgerichte zu vertreten, während er hinsichtlich der geringeren Vergehen selbst das Züchtigungsrecht ausübte. Seit dem 14. Jahrh. verschwindet aber der Stand der M-en als eigene Standesklasse, was sich daraus erklärt, daß die meisten Dienstleute Ritterlehn erhalten hatten u. dieser ritterliche Charakter ihrer ferneren Gleichstellung mit dem Unfreien widerstrebte", siehe "Ministerial", in: Pierer's Universal-Lexikon 11 (Altenburg 1860) S. 298-299.

  6. C. Schöttgen/G. C. Kreysig, Diplomataria Et Scriptores Historiae Germanicae Medii Aevi. Cum Sigillis Aeri Incisis 2, 2. Accedit praefatio Christiani Gottlieb Bvderi de itineribvs ervditorvm virorvm rei historicae frvctvosis (Altenburg 1755) S. 222.

  7. Bereits im Jahr 1562 nach M. Glöckner, Die Schmelzhütte im Flöhatal zu Falkenau, in: Stadtverwaltung Flöha (Hrsg.), Stadtkurier Flöha. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Flöha und der Gemeinde Falkenau (2009).

  8. M. Öder/B. Zimmermann, Aufnahme von Kursachsen. Gegend um Freiberg und Wolkenstein (1614-1634). Auf der Karte ist außerdem noch ein weiteres Pochwerk ("Buchwergk") im Zechengrund angegeben.

  9. M. Glöckner, Falkenauer Bergbauwanderwege, in: Stadtverwaltung Flöha (Hrsg.), Stadtkurier Flöha. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Flöha und der Gemeinde Falkenau 2022.12 (2022) S. 23.

  10. J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 293; ; A. Beck, Johann Friedrich der Mittlere, Herzog zu Sachsen. Ein Beitrag zur Geschichte des sechszehnten Jahrhunderts 2 (Weimar 1858) S. 102-103.

Literatur

H. Hänsch, 625 Jahre Falkenau. Beiträge zur Geschichte (Falkenau i. Sa. 2002).
H. Seifert, Die Ortsgeschichte des Dorfes Falkenau in Sachsen (Flöha i. Sa. 1938).