Abraham Kluge (gest. 1654)
ID: –– | |
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Geboren | ? |
Gestorben | Dezember 1654 |
Militärdienst | |
Dienstherr | Kurfürstentum Sachsen Johann Georg I. von Sachsen |
Rang | Hauptmann |
Einheit | Dragoner |
Dienstjahre | 1631–1648 |
Familie | |
Ehepartner | (1) Katharina Brunin; (2) Anne Marie Pufendörfer aus Flöha, eine Tochter des Pfarrers Esaias Elias Pufendörfer. |
Berittene Infanteristen, die zu Fuß kämpften, ihre Pferde aber für den Transport nutzten, siehe Dragoner, in: Pierer's Universal-Lexikon 5 (Altenburg 1858) S. 288.
Mayr-Deisinger, Wassenberg, Eberhard, in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 233-234.
Chronik
1618
Beginn des Dreißigjährigen Krieges in Europa. Als Auslöser gilt der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Das Kurfürstentum Sachsen versucht sich rauszuhalten.
1631
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen sendet nach dem Leipziger Konvent, eine von ihm initiierte Konferenz der protestantischen Reichsstände, am 4. April das Leipziger Manifest an Kaiser Ferdinand II. Zu Verteidigungszwecken wird ein Heer von 40.000 Mann aufgestellt, das von Hans Georg von Arnim befehligt wird. Das Oberkommando und die Koordinierung soll der Kurfürst von Sachsen übernehmen.
C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 32, 99, 137, 150, 162.
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen schließt am 11. September ein Bündnis mit Schweden und kämpft auf deren Seite gegen Kaiser Ferdinand II. und die katholische Liga.
1633
Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Kanzlei Neuenstein: Obergrafschaft Gleichen-Niederkranichfeld-Krakendorf / Vorakten ab 1425, 1567-1698. Einquartierungen vorwiegend schwedischer und verbündeter Truppen (...). (1631-1639).
1635
Prager Frieden. Der Kurfürst von Sachsen und seine Armeen kämpfen nun mit dem Kaiser gegen die Schweden.
1636
Abraham Kluge ist in heimatlichen Gefilden unterwegs, wo marodierende Soldaten die Gegend unsicher machen.
1637
Nach der Erzgebirgischen Kriegschronik hält sich Abraham Kluge mit seinen Dragonern in Marienberg auf (S. 99):
C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 32, 99, 137, 150, 162.
1640
Nachdem Chemnitz im April 1639 von einem 20000 Mann starken schwedischen Heer erobert worden war, hielten die Schweden die Stadt über ein Jahr lang. Auch nach der Rückeroberung durch die Kursachsen kommt es um die Stadt herum immer wieder zu Scharmützeln.
Im April 1640 wird nach der Erzgebirgischen Kriegschronik Hauptmann Kluge mit seinen Dragonern in Chemnitz einquartiert (S. 137):
C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 32, 99, 137, 150, 162.
Am 1. Juni 1640 werden die in Chemnitz stationierten Truppen von Teilen des Regimentes des schwedischen Oberst Hans Beer angegriffen. Darüber berichtet der Zwickauer Chronist und Theologe Tobias Schmidt in seiner Chronica Cygnea das Folgende:
T. Schmidt, Chronica Cygnea. Oder Zwickauischer Chronicken Anderer Theil, In sich begreiffend Jahr-Verzeichnisse, oder Register, in welchen ordentlich nach einander zu finden, was sich bey der Stadt Zwickau (...) Denckwürdiges begeben und zugetragen (etc.) II (1656) S. 607-608. Siehe auch C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 125.
1641
Die Erzgebirgische Kriegschronik weiß für das Frühjahr des Jahres 1641 außerdem noch wenig Schmeichelhaftes von ihm und seinen Soldaten zu berichten (S. 150):
C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 32, 99, 137, 150, 162.
Abraham Kluge und seine Dragoner verbringen den Jahreswechsel zu 1642 in Langensalza in Thüringen:
C. F. Göschel, Chronik der Stadt Langensalza in Thüringen III (Langensalza 1842) S. 103.
1642
Abraham Kluge wird als Besitzer des Erbgerichts gelistet.
In diesem Scharmützel sind der Obriste Baron de Four / Obrister Wachtmeister [Christoph Leopold von] Schaffgotsch vnd Fourischer Obrister Leutenant verwundet / zween Hauptleute vnter den Chur-Säxischen / [Abraham] Klug vnd [Konstantin] Lehman / Obrister Wachtmeister [Georg von] Rickhart verwundet vnd gefangen / vnd fast das gantze Kochische Fußvolck / sampt ihrem Obristen Leutenant Schlick / der sie commandirt / todt geblieben.
1643
Die Erzgebirgische Kriegschronik berichtet nach der für die Schweden erfolglosen, knapp zwei Monate dauernden Belagerung der Stadt Freiberg, die am 17. Februar endete, folgendes zu Abraham Kluge:
C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 162. Die "Groppachischen völcker" sind die Truppen des Obristleutnant der Kursächsischen Armee Melchior von Gruppach.
1647
Die Ehefrauen Katharina Kluge, geb. Brunin und ein paar Jahre später Anna Marie Kluge (verw.), geb. Pufendörfer, werden als Besitzer/Verwalter des Erbgerichts gelistet.
1648
Der Dreißigjährige Krieg endet. Er fordert 3.500.000–6.500.000 zivile Opfer, etwa 20-40 % der Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches.
1649
Katharina Brunin und ihr Ehemann Abraham Kluge kaufen Gut Nr. 3 und fügen es dem Besitz des Erbgerichtes hinzu.
Begehre deshalb, hiermit befehlend, du wolltest Supplicantin also bescheiden und es Unser dir anbefohlenes Ambt Registro, auch auf Begehren ein beglaubigten Schein darüber erteilen.
Freiberg, den 21. September 1649.
Johann George Churf.
An die Amtsschaften
zu Augustusburg"
1654
Abraham Kluge stirbt. Im Kirchenbuch ist darüber eingetragen:
Fußnoten
- Berittene Infanteristen, die zu Fuß kämpften, ihre Pferde aber für den Transport nutzten, siehe Dragoner, in: Pierer's Universal-Lexikon 5 (Altenburg 1858) S. 288.
- C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 32, 99, 137, 150, 162.
- Mayr-Deisinger, Wassenberg, Eberhard, in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 233-234.
- C. F. Göschel, Chronik der Stadt Langensalza in Thüringen III (Langensalza 1842) S. 103.
- C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 162. Die "Groppachischen völcker" sind die Truppen des Obristleutnant der Kursächsischen Armee Melchior von Gruppach.
- Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Kanzlei Neuenstein: Obergrafschaft Gleichen-Niederkranichfeld-Krakendorf / Vorakten ab 1425, 1567-1698. Einquartierungen vorwiegend schwedischer und verbündeter Truppen (...) (1631-1639).
- T. Schmidt, Chronica Cygnea. Oder Zwickauischer Chronicken Anderer Theil, In sich begreiffend Jahr-Verzeichnisse, oder Register, in welchen ordentlich nach einander zu finden, was sich bey der Stadt Zwickau (...) Denckwürdiges begeben und zugetragen (etc.) II (1656) S. 607-608. Siehe auch C. Lehmann, Erzgebirgische Kriegschronik nach dem Originale der "Deutschen Kriegschronik" Meister Christian Lehmanns. Das sächsische Erzgebirge im Kriegesleid, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend 4 (1911) S. 125.
Literatur
H. Seifert, Die Ortsgeschichte des Dorfes Falkenau in Sachsen (Flöha i. Sa. 1938) S. 178.