Amtsleute von Schellenberg (bis 1590) ◊

Falkenau gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Augustusburg, das im späten 16. Jahrhundert aus dem „Amt“ bzw. der „Pflege Schellenberg“ hervorgegangen war. Dessen Ursprünge lagen wiederum in der reichsunmittelbaren „Herrschaft Schellenberg“, die bis ins 14. Jahrhundert Bestand hatte.

Nach dem Ende der sächsischen Ämterverfassung 1856 lag Falkenau im Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamts Augustusburg. Ab 1875 – nach einer umfassenden Verwaltungsreform im Königreich Sachsen – gehörte Falkenau schließlich zur Amtshauptmannschaft Flöha, die aus den Bezirken der Gerichtsämter Augustusburg (ohne die Gemeinden Euba, Großwaltersdorf und Kleinhartmannsdorf), Frankenberg, Oederan, Zschopau (ohne die Gemeinde Kemtau) und der Gemeinde Hohndorf vom Gerichtsamt Wolkenstein gebildet wurde.

Die Vorsteher einer Pflege nannte man anfangs Schaffen, d. h. Personen, welche dermalen die Notdurft des Hofes herbeibringen und anschaffen mussten. Später aber wurden sie Vögte genannt, die neben einem adeligen Amtshauptmann Dienst taten. Endlich wurden die Vögte Schössers genannt, weil sie von den Untertanen den Schoß, d. h. Steuern, insbes. Vermögenssteuern (Hufen-, Giebelschoß), mit einzubringen hatten. Jetzt aber ist dieser Titel ganz verloschen, und der Titel Amtmann eingeführt worden. Ein Schösser ist also ein Beamter, der die landesherrlichen, oder auch nur die ortsherrschaftlichen Abgaben einnimmt.

 

Das Amt Schellenberg

16. Jahrhundert

1588

Tobias Puchbach

1566

Urbanus Schmidt. War Lohnherr der Arbeitsleute beim Schlossbau, ist 1588 entweder abgegangen oder abgesetzt worden und nach Marienberg gezogen.

1561

Barthel Jahn

1560

Hieronymus Lachnicht, starb am 31. März 1561.

1550

Hans Baier, flüchtete 1560 und schlug sich zur Grumbach'schen Rotte, weshalb er den 18. April 1567 zu Gotha auf dem Markte gehängt wurde.

1549

Peter Büttner; vielleicht der, welcher bereits 1536 hier war.

1547

Christoph Vorriegel, des vorigen Sohn, starb 1548.

1543

Franz Vorriegel, kam von Dippoldiswalde wieder, wurde aber am 27. April, als das alte Schloss Schellenberg durch ein Gewitter angezündet und über die Hälfte eingeäschert wurde, vom Blitz getötet, und seine Ehefrau auf der einen Seite gelähmt.

"Allein im Jahre 1547 den 27. April, war der unglückliche Tag, an welchem dasselbe [das Schloß Schellenberg, Anm. d. A.] durch einen heftigen Blitzstrahl, es war gegen Abend, über die Hälfte eingeäschert wurde. Der Blitz, tötete den damaligen Amtsschösser, Franz Vorriegel, sein Weib aber wurde halb gelähmt und verlor das Gehör. Ersterer wurde in der frühern, 1831 abgebrannten Stadtkirche, nicht weit vom Altare, in die Erde eingesenkt.", J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 16 und 293; siehe auch E. W. Ziehnert, 14. Der Hofnarr zu Augustusburg, in: Sachsens Volkssagen. Balladen, Romanzen und Legenden 2 (Annaberg 1839) S. 127.

1536

Peter Büttner

1523

Franz Vorriegel, ging nach Dippoldiswalde

1519

Wolf Praßler

1516

Caspar Steinhof

1508

Greger Quos

 

15. Jahrhundert

1499

Linhardt Schatz

 

Fußnoten

  1. "Allein im Jahre 1547 den 27. April, war der unglückliche Tag, an welchem dasselbe [das Schloß Schellenberg, Anm. d. A.] durch einen heftigen Blitzstrahl, es war gegen Abend, über die Hälfte eingeäschert wurde. Der Blitz, tötete den damaligen Amtsschösser, Franz Vorriegel, sein Weib aber wurde halb gelähmt und verlor das Gehör. Ersterer wurde in der frühern, 1831 abgebrannten Stadtkirche, nicht weit vom Altare, in die Erde eingesenkt.", J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 16 und 293; siehe auch E. W. Ziehnert, 14. Der Hofnarr zu Augustusburg, in: Sachsens Volkssagen. Balladen, Romanzen und Legenden 2 (Annaberg 1839) S. 127.

 

Literatur

J. A. Bergner, Beschreibung des ehemaligen berühmten Schlosses und jetzigen Churfürstl. Sächßis. Burgk-freyen Städtchens Schellenberg in Chur Sachßen und dem Ertzgebürger Creyße (Chemnitz 1778) S. 126-127.
J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 292-293.