Amtsleute von Augustusburg (bis 1874) ◊

Falkenau gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Augustusburg, das im späten 16. Jahrhundert aus dem „Amt“ bzw. der „Pflege Schellenberg“ hervorgegangen war. Dessen Ursprünge lagen wiederum in der reichsunmittelbaren „Herrschaft Schellenberg“, die bis ins 14. Jahrhundert Bestand hatte.

Nach dem Ende der sächsischen Ämterverfassung 1856 lag Falkenau im Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamts Augustusburg. Ab 1875 – nach einer umfassenden Verwaltungsreform im Königreich Sachsen – gehörte Falkenau schließlich zur Amtshauptmannschaft Flöha, die aus den Bezirken der Gerichtsämter Augustusburg (ohne die Gemeinden Euba, Großwaltersdorf und Kleinhartmannsdorf), Frankenberg, Oederan, Zschopau (ohne die Gemeinde Kemtau) und der Gemeinde Hohndorf vom Gerichtsamt Wolkenstein gebildet wurde.

Die Vorsteher einer Pflege nannte man anfangs Schaffen, d. h. Personen, welche dermalen die Notdurft des Hofes herbeibringen und anschaffen mussten. Später aber wurden sie Vögte genannt, die neben einem adeligen Amtshauptmann Dienst taten. Endlich wurden die Vögte Schösser genannt, weil sie von den Untertanen den Schoß, d. h. Steuern, insbes. Vermögenssteuern (Hufen-, Giebelschoß), mit einzubringen hatten. Jetzt aber ist dieser Titel ganz verloschen, und der Titel Amtmann eingeführt worden. Ein Schösser ist also ein Beamter, der die landesherrlichen, oder auch nur die ortsherrschaftlichen Abgaben einnimmt.

 

Das Amt Augustusburg

19. Jahrhundert

1843

Friedrich August Förster, war zuvor Gerichtsdirektor über Erdmannsdorf, Wünschendorf, Rauenstein und Jägerhof, geboren in Kölleda in Thüringen.

1823

Carl Teophilus Weißbach aus Borna.

1820

Christian Gottlob Garten, kam im Monat Januar von Schwarzenberg, wo er Aktuar

Ein Beamter, der bei Behörden die Protokolle etc. anfertigt und Briefe sowie Urkunden kopiert, siehe "Aktuar", in: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1 (Leipzig 1905) S. 245.

gewesen, dann ab 1823 Kreisamtmann in Schwarzenberg und 1830 bis 1837 Justizamtmann in Zwickau.

 

18. Jahrhundert

1782

Johann Friedrich Leopold Gottschald, kam aus Grünhain. Er war vom genannten Jahre bis 1819 Amtmann.

1775

Johann Eusebius Haase, Amtsverweser.

1772

Johann August Klemm, Amtsverweser, war vorher Amtsaktuarius.

1755

Johann Gottlob Dedekind, wurde Amtsaktuarius zu Nossen, kam dann als Amtsverweser nach Augustusburg. Er verehelichte sich am 20. Januar 1757 mit des vorigen Amtsinspektors Kluge hinterlassener Witwe Johanna Maria Kluge, geb. Röber.

1754

George Gottfried Kluge, war vorher Amtsmitpachter und Amtsschreiber und wurde selbigem das Amt, mit dem Prädikat eines Amtsverwesers, des nachherigen Amtmanns Johann Gottlob Dedekind, anvertraut.

1751

Gottfried Elias Schelbach, Interims-Amtsverweser; Heinrich Gottlob Schüler, Amtsverweser.

1730

Niklas Friedrich Schwarze, aus Dresden gebürtig, pachtete das Amt, trat den 17. Mai seine Stelle an, starb im Jahr 1751 und wurde ebenfalls in der Stadtkirche beerdigt.

1720

Carl August Pitterlin, war der Sohn von Wolf Christoph Pitterlin. Kammeraktuarius und Advokat in Dresden. Er wurde in benannten Jahre Amtmann in Augustusburg, 1730 aber ausgepachtet und seines Amtes entlassen. Er hat sich alsdann auf seinem Rittergute Hohenfichte aufgehalten und ist dort gestorben.

1712

George Heinrich Crusius von Treuen, kam von Frankenberg wieder und verwaltete eine Zeit lang beide Ämter.

1707

Johann Christoph Penselin [Pitterlin] von Wernigerode am Harze, stand zuvor etliche Jahre als Auditeur in Kriegsdiensten und kam den ersten September gedachten Jahres nach Augustusburg, wurde alsdann von einem hitzigen Fieber überfallen und starb. Er wurde in der alten Stadtkirche unter dem Chor begraben.

1703

George Heinrich Crusius von Treuen im Voigtlande, wo er erst Gerichtsdirektor gewesen. Er kam 1707 nach Frankenberg mit Sachsenburg und gab Augustusburg auf.

 

17. Jahrhundert

1681

Wolf Christoph Pitterlin, starb in Dresden, im 52. Lebensjahre, nachdem er 21 Jahre sein Amt verwaltet hat. Sein Leichnam wurde den 26. Februar von Dresden nach Schellenberg gebracht und in der Stadtkirche begraben.

1673

Nikolaus Schneidewain aus Zwickau. Er wurde 1681 aus seinem Amt entlassen.

1643

David Müller aus Mittweida.

1633

Damian Müller von Bernegk.

1601

Wolfgang Mayer, aus Burg Lengefeld an der Rab im Fürstentum Neuburg.

 

16. Jahrhundert

1588

Tobias Puchbach

 

Fußnoten

  1. Ein Beamter, der bei Behörden die Protokolle etc. anfertigt und Briefe sowie Urkunden kopiert, siehe "Aktuar", in: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1 (Leipzig 1905) S. 245.

 

Literatur

J. A. Bergner, Beschreibung des ehemaligen berühmten Schlosses und jetzigen Churfürstl. Sächßis. Burgk-freyen Städtchens Schellenberg in Chur Sachßen und dem Ertzgebürger Creyße (Chemnitz 1778) S. 127-133.
J. G. Harnisch, Chronik über Schellenberg-Augustusburg (Schellenberg 1860) S. 293-294.
J. E. von Schütz, Historisch-Oeconomische Beschreibung von dem berühmten Schloß und Amte Augustusburg in Chur-Sachsen (Leipzig 1770) S. 59-62.