"Penseling" im Kuhstein

Nacherzählt von Oberlehrer Becher †

Vor vielen hundert Jahren wohnte im Niederdorf ein Mann mit Namen Penseling

Die Sage diente 2010 als Vorlage für eine Inszenierung des Sommertheaters Falkenau.

Er war ein reicher Bauer und hatte ein großes Gut mit vielen Knechten und Mägden. Mit seiner Frau und seinen Kindern war er so garstig, dass sie sich von ihm fürchteten und schon zitterten, wenn er in die Stube trat. Gar oft schlug er seine Knechte und Mägde, schimpfte und fluchte. Hatten seine Dienstleute etwas nicht recht gemacht, oder etwas versäumt, so sperrte er sie ein und ließ sie hungern. Er war ein garstiger Vater, ein strenger und harter Herr und gottloser Mensch. Als Penseling alt geworden war, kam Gott der Herr und bestrafte ihn. Er ließ ihn nicht sterben, sondern verbannte ihn in einen starken Tannenbaum im nahen Kuhstein.

Dort schrie er vor Hunger in der Nacht: Helft mir! Helft mir! Seine Frau und seine Kinder liefen dann in der Nacht mit einem Lichte im Walde umher, suchten Beeren, Kräuter und Wurzeln, um seinen Hunger zu stillen.

 

Literatur

H. Seifert, Die Ortsgeschichte des Dorfes Falkenau in Sachsen (Flöha i. Sa. 1938) S. 199.